London - Der unauffällige Tourist

 
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Werbung unbeauftragt - Oft reist man gerne in ein und dieselbe Stadt, wenn einem diese gleich zu Beginn unfassbar gut gefallen und man ein aufregendes Sightseeing Wochenende erlebt hat. Doch oft sind diese Kurztrips viel zu kurz, um alles sehen zu können oder um die Spots zu erkunden, welche vielleicht originaler und weniger touristisch sind. Wenn man über das Wochenende nach London kommt, kommt man nicht drum herum die größten und bekanntesten Sightseeing-Plätze zu besichtigen. Die London Bridge, der Buckingham Palace, die Oxford Street und Camden Town sind nur eine kleine Aufzählung von all den vielen Top-Plätzen in der Stadt. Doch was schaut man sich an, wo geht man hin, wenn man zuvor schon einmal in London war? Die klassische Tour steht dann definitiv nicht mehr auf dem Programm. London ist eine so unfassbar große Stadt und hat ständig neue Locations, verrückte Plätze und Spots, welche wie Unkraut aus der Erde wachsen, dass man kaum hinterher kommt. Ich hatte bereits die Möglichkeit einige tolle Ort zu erkundigen und zu entdecken. Liebend gerne teile ich mit euch meine Lieblingsplätze und wo ich mich am liebsten aufhalte, wenn ich frei habe. Hier gehen die Londoner zum tratschen, quatschen und schlendern hin. Wo spielt das wahre Londoner Leben und wo falle ich nicht so sehr als Tourist auf? Let’s go.

London kann so viel mehr und ist so wunderschön, dass ich mich kaum satt sehen kann. Hier muss man nur die Augen aufmachen und für das wilde Londoner Leben offen sein. Viele sagen, dass London immer so dreckig und schmutzig ist. Die Stadt sei voller Menschen und schrecklich stickig. Ja, da gebe ich einigen Recht, doch dies trifft nur zu, wenn man dort hingeht, wo alle hingehen. Aber Seitenstraße und andere Viertel von London werden für die Touristen und Reisende weniger in den Vordergrund gesetzt.

Natürlich ist mein Lieblingsviertel die Ecke, in der ich wohne. Islington hat alles zu bieten was man tagtäglich benötigt. Hier wohne und lebe ich. Hier gehe ich zum Friseur, zum Einkaufen, zur Maniküre und zu den leckersten Kaffeeläden mit den allerbesten Avocado Broten oder Käse-Schinken-Croissants, die man sich zum Frühstück nur vorstellen kann. Ich liebe es hier entlang zu schlendern, in all den kleinen Boutiquen zu stöbern oder in meinem “Sawyer & Gray” oder “Pophams Bakery” Café stundenlang zu sitzen und die Menschen zu beobachten. Man findet auf der einen Seite einen verrückten Schnick Schnack Laden und auf der anderen Seite den tollen und hochqualitativen Klamottenladen. Es laufen Muttis mit ihrer Yoga Matte, Anzugsträger mit Sportschuhen, Schulkinder in ihren Uniformen, junge Mädels im glitzernden Partydress und Ich, wie immer mit einem Flat White Coffee in der Hand, entlang. Bunt, wild und doch schick und trendy. Kurz bevor meine kunterbunte Schlender-Hauptstrasse, die “Upper Street” endet, biege ich ab und laufe Richtung Regents Canal runter. Jede Jahreszeit ist hier ein Märchenland für mich. Alles ist so schön und dicht bewachsen mit Blumen, Bäumen und Gräser. Die Farben der Blätter ändern sich ständig, manchmal ist das Wasser vom Kanal ganz klar und manchmal ganz leuchtend grün mit Klee bedeckt. Jedes Mal, wenn ich hier entlang laufe, ist es etwas Besonderes. All die Leute, die hier entlang spazieren, strahlen für mich eine solche Zufriedenheit und Freundlichkeit aus. Alle fühlen sich hier einfach gut, beobachten mit Freude, die vielen bunten Boote auf dem Kanal, welche mit einer Ruhe entlang schippern oder einfach anlegen und die Sonnenstrahlen genießen. Man kann den Regents Canal ewig entlang laufen von der einen Seite der Stadt bis zur anderen Seite.

 
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Folgt man dem Regents Canal von meiner Wohnecke bis zum Ende, kommt man an einem Boot an, auf welchem immer tolle Musik gespielt und wunderschöne alte als auch neue Bücher verkauft werden. Leute sitzen auf der Mauer, hören der Musik zu, unterhalten sich, trinken ein Bierchen und genießen das Londoner Flair. Hier weiß man dann, dass man Kings Cross oder wie man es hier schreibt Kings# erreicht hat. Kings Cross ist heute nicht mehr nur ein Bahnhofsplatz oder auch ganz sicher nicht nur der Ort wo Harry Potter seinen Zug vom Plattform 9 ¾ genommen hat. Kings Cross hat einen klasse, hochmodernen Ort geschaffen, an welchem Großunternehmen wie Google, Universal Music oder YouTube ihre Glasbüros haben, wo man fantastisch essen oder sogar ein wenig shoppen gehen kann. Man trifft sich hier mit Picknickkorb und seinen Freunden und macht es sich auf der Wiese bei Sonnenschein gemütlich. Kings Cross, mit seiner “Coal Drops Yard”, ist kein bisschen nur modern oder kalt und ungemütlich, es ist richtig grün und wunderschön mit Blumen bepflanzt. Hier kann man in tollen Restaurants draußen im Sommer oder im Winter unter Heizpilzen sitzen und bei einen Gläschen Wein den Sonnenuntergang beobachten. Da die Ecke gerade mehr und mehr sich entwickelt, entstehen hier immer weitere neue Läden. Ich habe wirklich schon viele der Restaurants ausprobiert und kann sagen, dass die alle einen Besuch wert sind.

Kommen wir zurück zu meiner kunterbunten, Schlender-Hauptstraße. Biege ich von dort in die andere Richtung ab, komme ich in ein völlig anderes Viertel an. Der Stadtteil Hackney war früher der Ort für Kriminalität, Drogen und sehr bekannt für einen Wochenmarkt, welcher leider immer weiter schrumpfte und die Stände nach und nach verschwanden, aufgrund der schlechten Umgebung. Heute ist Hackney alles andere als unsicher. Es ist der Ort für Hippster, Künstler, für junge und reiche Celebrities, sowie für junge und moderne Familien. Der “Broadway Market”, welcher zwischen Haggerston & Cambridge Heath liegt, hat sich auch in den letzten Jahren wieder zurück gekämpft und sich zu einem super tollen Straßenmarkt entwickelt, wo man selbst gebackenes Brot, frische Bauerntomaten, handgemachten Schmuck oder außergewöhnliche Wohnaccessories kaufen kann. (Achtung, findet nur Samstags statt) Aber kein Markt wäre ein Markt in London ohne Foodstände und natürlich einem wunderschönen mit Blumen bewachsenen Pub. Hier kann man draußen in der Sonne ein Bierchen trinken und den Trubel beobachten. Es gibt immer Straßenmusiker, die klasse singen oder Gitarre spielen. Ich liebe diesen Ort wirklich sehr, nicht nur wegen der Hippster, welche ich den ganzen Tag beobachten könnte, nein das leckere, vielfältige und frisch zubereitete Essen ist ein Traum. Mmhh.. wie das duftet. Hier kann man schlendern, probieren, trinken und schlemmen ohne Ende. Am Ende meines Marktes wird es dann wieder Zeit für einen Flat White am mobilen to-go Stand. Lecker dieser Kaffee! Super cool, lässig und mal eben so fix auf die Hand nehme ich meinen selbstverständlich recycelten Coffee Becher mit und springe in den nächsten Linienbus zur nächsten Station rein.

Und schon aufgefallen als Tourist?

 
 
Olivia MalchowKommentieren