London - Der unauffällige Tourist bleibt unauffällig

 
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Werbung unbeauftragt - Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass es wichtig ist sich Zeit zu nehmen, um sein Umfeld zu genießen und um etwas entdecken zu können. Es macht keinen Sinn alles auf die Schnelle zu besichtigen oder nach einer Liste Spots abzufrühstücken. Von einer Sightseeing Checkliste halte ich nichts. Man sollte sich treiben lassen und erst dann nimmt man auch die Umgebung richtig wahr und die Eindrücke bleiben lange in den Gedanken verankert.
Wenn ich hier in London das Flair aufsaugen möchte, nehme ich mir Zeit um alles ganz genau zu entdecken, von einem Ort zum Nächsten zu gelangen und deshalb sitze ich bereits im nächsten Doppeldeckerbus.

Ich empfehle jedem, der hier zu Besuch ist, einen Linienbus zu nehmen. Bloß nicht in einen der typischen Touristenbusse einsteigen, diese kosten Unmengen an Geld und geben einem nicht die Flexibilität, wie ein stinknormaler Bus. On und off geht definitiv günstiger und meiner Meinung nach viel ungezwungener. Selbstverständlich gibt es keine „schicken“ blauen Kopfhörer oder Geschichten über die Sightseeing-Plätze, aber nicht desto trotz kann man im Doppeldecker wahnsinnig viel sehen, entspannen und die Stadt kostengünstig genießen. Wusstet Ihr das jede normale Busfahrt in London nur £1.50 kostet und damit könnt Ihr bis zur Endstation fahren so lange wie Ihr Lust habt? Ich fahre sehr gerne Bus in London und lass mich gerne mit dem Verkehr und dem Trubel treiben. Es ist nicht warm oder stickig, es ist nicht dunkel und wenn ich etwas Interessantes sehe, kann ich jederzeit ratzfatz aussteigen.
Meine Lieblings Buslinie ist tatsächlich die Nummer 19, denn sie bringt mich an alle berühmten Plätze und zum Schluss in mein nächstes Viertel von London. Der Bus 19 macht einen Schlenker durch die Innenstadt über Tottenham Court Road, an Chinatown und Piccadilly Circus vorbei, streift den großen Hyde Park mit einem klasse Blick zum Buckingham Palace, einmal bitte königlich winken nicht vergessen, und kommt dann an meiner Zielstation Chelsea an.

Chelsea ist das komplette Gegenteil von Hackney oder Islington. Hier sind wir weg vom alternativen, lässigen bad hair day Viertel. Hier sind wir in einer traumhaften Gegend mit malerischen Hausfassaden und Vorgärten, wie aus dem Bilderbuch. Chelsea ist keine Frage das Viertel der Schönen und Reichen und den weißesten Häusern, die ich je gesehen habe. Es ist toll hier spazieren zu gehen, zu träumen, all die hübschen Häuser anzuschauen, die Galerien zu besuchen oder in den schönen Innenhöfen lecker zu Mittag essen. Im Nu taucht man in die wahnsinnstolle Welt der Londoner ein und lässt sich in dieser hellen, sauberen, weißen und hübschen Gegend treiben. Ich kann hier jedem wärmstens empfehlen in die Duke of York Square zugehen. Der schöne Innenhof bietet einem nicht nur die Möglichkeit ein wenig zu bummeln und zu shoppen, sondern auch in ein unfassbar leckerem Libanesischem Restaurant „Comptoir“ essen zu gehen. Setzt die Sonnenbrille auf und genießt das frische, leckere und gesunde Essen draußen in der Sonne mitten in dem schönen Innenhof. Ihr findet das Restaurants direkt neben dem, meiner Meinung nach, wohl schönsten Bekleidungsgeschäft ZARA, welches ich je gesehen habe. Das Gebäude ist definitiv DER meist fotografierte Hintergrund und ein echter Hotspot für Instagramer.

Last but not least kommen wir zu meinem Lieblingsviertel und dem Ort wo ich Raupe Nimmersatt nie genug von all den leckeren Restaurants und Cafés bekomme und wo ich jeden Tag verbringen könnte.

Willkommen im schönen Marylebone!

Marylebone erreicht man super einfach und schnell von der Innenstadt mit der Bahn oder sogar zu Fuß, wenn man in der Nähe der Baker Street ist, um sich eventuell das Sherlock Holmes Museum anzuschauen oder man einen Spaziergang durch den Regents Park gemacht hat. Sogar vom Oxford Circus ist Marylebone nur ein Katzensprung entfernt. Die High Street ist der perfekte Ort um einen Tag zu beginnen oder ab zu schließen. Es ist ein ruhiger, eleganter und vielfältiger Ort mit unteranderem DEM schönsten und berühmtesten Buchladen aus dem Viertel. Dieser, doch eher kleiner, Buchladen ist nicht einfach nur ein Geschäft und es ist nicht nur für die große Auswahl an Reisebüchern bekannt, dieser uralte Buchladen verzaubert einen mit seinen ganz besonders eleganten eingerichteten drei Etagen. Die romantischen Balkone aus Holz und außergewöhnlichen Glasfenster bringen ein leuchtendes Licht in den Raum und geben einem das Gefühl in einer alten Bibliothek oder in einem Film zu sein. Obwohl ich kein neues Buch brauche, verleiht es mich hier etwas zukaufen, nur um ein Teil von diesem schönen Laden bei mir zuhaben.

 
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Die schicke Marylebone High Street bietet tolle Boutiquen, Geschäfte, Supermärkte, Restaurants und natürlich Cafés und Bars an. Das ist ein Viertel, in dem ich immer wieder von dem Duft von frisch geröstetem Kaffee und dampfender Restaurantküche verzaubert werde. Alles ist hier immer hübsch eingerichtet und elegant dekoriert, sodass man hier wunderbar ein leckeres Frühstück mit Avocado, Beeren-Muffin und einem Kaffee genießen kann. Ein Käffchen hier, ein Gläschen Wein mit einer kleinen Käseplatte oder einem Burrata Teller mit frischen Tomaten am Nachmittag dort oder vielleicht doch Lust auf ein unvergessliches Mehr-Gang-Menü?
Ich habe auf jeden fall hier meinen Lieblingsgriechen entdeckt. “Opso” zaubert traditionelle griechische Speisen auf eine einfache und leckere Art in einem gemütlichen und modernen Ambiente. Das Pitta Brot mit all den Kräutern, leckerem Öl und den saftigen Oliven ist der absolute Hammer, dazu der Tomatensalat mit dem Feta und die hauchdünn geschnittene Seebrasse ist nur ein kleiner Eindruck von meinem Gourmethimmel.
Wie schon gesagt, ich kann von Marylebone einfach nicht genug bekommen!
Ob Organic oder nicht, super speziell oder einfach, bodenständig und lecker, hier erhält man in all den Lebensmittelgeschäften alles was man zum Kochen braucht. Und auch wenn alles irgendwie ein normales Einkaufen von Lebensmitteln ist, ist es etwas ganz Besonderes. Der Supermarkt ist nicht nur ein einfacher Supermarkt, es ist dann doch irgendwie eher ein Feinkostladen und wenn man Glück hat trifft man plötzlich David Beckham oder Bradley Cooper um die Ecke ganz normal, einfach und bodenständig und doch wiederum besonders und fein.

Und spätestens jetzt, braucht Ihr definitiv ein Gläschen Wein. Nachdem ich Bradley Cooper hier gesehen habe, verwandelte sich jedoch mein Gläschen zu Gläsern.

Wie sagt der Londoner so schön: „It is what it is!“ (Schmuntzel)

 
 
Olivia Malchow3 Comments