Challenge completed!

 
Challenge, Kleiderschrank, Recycling, London
 

Ich habe es tatsächlich geschafft! 100 Tage keine neuen Klamotten gekauft und jeden Tag ein anderes Outfit mit unterschiedlichen Kombinationen aus meinem Kleiderschrank getragen! Challenge accepted und completed!
WOW, dass waren keine einfachen 100 Tage für mich und meinen Ehemann, denn er musste sich zum Ende der Challenge ganz schön mein Leid anhören müssen. Tschuldigung Schatz!

Tatsächlich muss ich sagen, dass es nicht mehr einfach war, ständig eine neue Kombination an Outfits zusammen zubekommen. Oft griff ich zu den selben Sachen und wollte die Kombination wiederholen, dabei wurden viele Sachen bis zum Schluss nicht einmal berührt oder in Erwägung gezogen. Ich habe nicht nur festgestellt, was meine Favoriten an Kleidungsstücken im Schrank sind, sondern auch welche Farben und Stoffe am besten zu mir passen. Man kann noch so viel kaufen und im Kleiderschrank bunkern, schlussendlich trägt man doch nur die schöne, weiche, klassische und qualitative Bluse, Hose oder den Pullover, denn diese sehen zusammen einfach IMMER gut aus. Selbstverständlich kann man die etwas teurere Hose mit einem „normalen“ und günstigeren Oberteil kombinieren, aber der Kleiderschrank sollte nicht mit Menge und Anzahl angeben, sondern die klassischen Basics und einige farbige Highlights hervorzeigen. Wir wissen doch alle, dass das normale günstige T-Shirt irgendwann aussieht wie unser Putzlappen zum Staubwischen. Der Kragen ist ausgeleiert, die Naht schlängelt sich von der Seite nach Vorne und irgendwie ist die rechte Seite kürzer als die linke Seite.
Die Challenge hat mir nochmal gezeigt, wie schwachsinnig und unnötig es ist so viele T-Shirts zu haben, anstelle von wenigen in guter Qualität und klassischen Farben, welche zu jedem Outfit und Anlass passen.

In der heutigen Zeit ändert sich die Mode so schnell, dass man kaum hinterher kommt. Kaum habe ich das neue Kleidungsstück im Kleiderschrank sauber und knitterfrei aufgehängt, bekomme ich bereits eine neue Push Nachricht, dass anstelle Streifen nun Punkte in Mode sind. Das sollte nicht sein und muss auch nicht, denn nun weiß ich mehr den je, dass weder Punkte noch überdimensionale Puffärmelchen zu mir passen, geschweige denn mir stehen. Mode hin oder her.
Das Ausmisten nach 100 Tagen war somit eher eine einfache und schnelle Aufgabe. Ich habe Tüten voller Hosen, Shirts, Tücher, Pullover und Röcke ausgemistet. Ganze acht Tüten sind an Klamotten zusammen gekommen, die ich in drei unterschiedliche Kategorien sortiert habe. Während der Challenge habe ich mir bereits einige Gedanken gemacht, wohin mit all dem Zeug danach. Es war mir wichtig ein kleinen Teil beizutragen und die Nachhaltigkeit für unsere heutige Welt und Zukunft zu unterstützen.

Ein paar Sachen waren wirklich alt, ausgetragen und nicht wieder zu verwenden, sodass sie gleich in den Mülleimer gewandert sind.
Einige Sachen waren in einem komplett neuen Zustand und in keiner so schlechten Qualität. Alles was noch nie oder kaum getragen wurde, habe ich online verkauft.
Die restlichen Sachen sind in den Tüten geblieben und wurden recycelt. Ich habe mich im Vorfeld erkundigt, wo ich all die Tüten abgeben könnte, sodass diese weiterverteilt oder verarbeitet werden könnten.

Hier in England gibt es ganz viele Geschäft, genannt Donation Shops, welche Kleidung und Accessoires als Spenden annehmen. Dort werden all die abgegebenen Sachen als Second Hand verkauft und die Einnahmen gehen an Krebsstiftungen, Kinderhäuser oder Forschungsinstitute. In manchen Geschäften kann man für seine Spenden sogar bis zu £30 als Dank erhalten. Aber auch verschiedene Modegeschäfte nehmen Tüten mit Klamotten an wo man pro abgegebene Tüte einen Rabatt-Gutschein zwischen 5% - 15% für den nächsten Einkauf erhält. Kleidung in einem sehr gutem Zustand wird somit auf der ganzen Welt gespendet oder weiterverteilt & -verkauft. Kleidung in einem etwas schlechterem Zustand wird in andere Produkte verarbeitet, Textfasern werden wiederverwendet oder für Recycling und Sozialprojekte gesammelt.

Egal für welche Lösung man sich entscheidet und egal wo man seine Klamotten abgibt, finde ich es wichtig, dass man es getan hat. Auch ein kleines Handeln ist eine Unterstützung in die richtige Richtung.

Ich bin wirklich froh, dass ich die Challenge gemacht habe, aber auch dass sie vorbei ist. Es hat viel Spaß gemacht, aber es war auch sehr anstrengend. Mein erster Tag mit Kreditkarte und Portemonnaie wieder in der Stadt war ein absolutes Wolke 7-Gefühl.

 
 
Olivia Malchow1 Comment